Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Einen herzlichen guten Abend zu dieser letzten Veranstaltung unserer Universitätsringvorlesung.
Ich freue mich, dass viele Leute noch mal gekommen sind, um Professor Thama zu hören.
Und es freut mich ganz besonders, dass ich dich heute Abend hier vorstellen kann, lieber
George, und da bei der Gelegenheit muss ich noch mal wiederholen, dass wir im Rahmen
dieser Universitätsringvorlesung zwei neu berufende Ordinarien hier sich gleich eingebracht
haben, bei der letzten Sitzung vor zwei Wochen, Professor Hajatpur, neu auf dem Lehrstuhl
für islamisch-religiöse Studien mit systematischem Schwerpunkt.
Heute Abend der neue Inhaber des Lehrstuhls für orientalische Philologie und Islamwissenschaft,
beide im ersten Semester hier in Erlangen an der Universität haben sich beide sofort
in diese Universitätsringvorlesung hineingestürzt, bevor sie ihre Antrittsvorlesungen hier gehalten
haben und das freut mich wirklich ganz besonders, dass ihr so schnell gesagt habt, klar mache
ich mit, ich habe zwar keinen Vortrag in der Schublade, was wir ansonsten als Wissenschaftler
natürlich am liebsten haben, dass wir sozusagen was aus der Schublade ziehen können, aber
das ist nicht der Fall, aber ihr habt trotzdem mitgemacht.
George Thamer ist im Libanon geboren und aufgewachsen, aber er hat mir selber mal gesagt, dass seine
zweite Heimat eigentlich die deutsche Sprache geworden ist, aber ich nicht im engeren Sinne
verstanden, nicht ein bestimmter Platz in Deutschland, sondern die deutsche Sprache
als solche und natürlich die deutsche Philosophie.
Er hat in Deutschland studiert und promoviert an der Freien Universität Berlin im Fach
Philosophie, hat sich intensiv in seiner Promotion auseinandergesetzt mit dem deutsch-jüdischen
Philosophen Leo Strauss und seiner Rezeption arabischer Philosophen, Al-Farabi insbesondere.
Er hat lange Jahre in Erlangen als Lektor arabische Sprache unterrichtet, hat in dieser
Zeit aber auch geforscht und sich habilitiert mit einer Arbeit über Zeitvorstellungen im
Koran, bevor er dann nach Amerika gegangen ist an die Ohio University, wo er unterrichtet
hat, er war zwischendurch aber auch an diversen hoch renommierten Wissenschaftseinrichtungen
wie das Wissenschaftskolleg in Berlin, die School of Advanced Studies in Princeton und
hier unser Forschungskolleg Zukunft, Freiheit, Prognose an der Universität Erlangen, die
auch einen sehr exzellenten Ruf genießt, bevor er dann wieder zurückgekommen ist in diesem
Semester, wie bereits gesagt, in Erlangen.
Er ist auch noch dabei sich privat natürlich zu sortieren, wie das so ist, wenn man von
Amerika sozusagen in den Ozean erst mal überqueren muss und hat aber hier schon die volle Last
und das Deputat des Lehrstuhls aufgenommen und sich in allerlei Aktivitäten hineingestürzt.
Er hat einen neuen Forschungsschwerpunkt jetzt neben Philosophie und Koran Studien mitgebracht,
nämlich ein Interesse für arabische Gegenwartskultur, arabische Gegenwartsliteratur und arabische
Gegenwartskunst, alles mit einer historischen Dimension natürlich, aber im Moment, was
wir jetzt in den letzten Wochen sehr stark diskutiert haben, ist auch die arabische Revolte
im Zusammenhang mit den kulturellen und künstlerischen Entwicklungen in der arabischen Welt zu diskutieren
und ich denke der eine oder andere Gedanke wird sich heute in diesem Vortrag wiederfinden.
Ich freue mich, George, dass du dich breiterklärt hast und bin gespannt auf deinen Vortrag.
Also das zeigt, dass wir gute Freunde sind. Du hast keine schriftliche Vorlage gebraucht,
um mich vorzustellen. Das wusstest du alles. Ich danke ganz herzlich für die freundliche
Vorstellung, meine Damen und Herren, danke Ihnen auch ganz besonders für Ihre Anwesenheit
an diesem letzten Abend der Universitätsring Vorlesung zum arabischen Aufbruch. Es könnte
ja sozusagen ein Vorgeschmack auf die Antrittsvorlesung anbieten, aber es wird sich um ein anderes
Thema handeln. Wenn Sie von mir heute eine umfassende Bestandsaufnahme der revolutionären
Ereignisse, die seit Dezember 2010 in vielen arabischen Ländern stattfinden, erwarten,
werde ich Sie vermutlich enttäuschen. Ein solches Unternehmen lässt sich in einer einzigen
Vorlesung kaum angemessen bewältigen. Was ich aber für die nächste Stunde vorhabe,
ist mit Sicherheit einen konzentrierten Überblick über die wichtigsten Stationen der arabischen
Presenters
Prof. Dr. Georges Tamer
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:34:39 Min
Aufnahmedatum
2013-02-06
Hochgeladen am
2013-02-13 15:38:35
Sprache
de-DE
Die Revolten in arabischen Ländern führten nicht nur Regimewechsel herbei, sondern lösten darüber hinaus weitreichende Veränderungen in der Gesellschaft aus, die sich anhand von diversen kulturellen und ideellen Ausprägungen erfassen lassen. Der Vortrag bietet eine analytisch-kritische Bestandsaufnahme der revolutionären Geschehnisse und ihrer Ergebnisse, um perspektivisch zentrale Herausforderungen zu skizzieren, deren Bewältigung längerfristig als Erfolgsparameter der Revolten bewertet werden kann.